Pflaumen und Zwetschen - späte Früchte des Jahres
Pflaumen sind die Früchte des Herbstes! Sie sind von September bis Anfang November reif. Selbst leichte Nachtfröste überstehen sie noch am Baum. Aktuell ist also die beste Zeit für Pflaumenkuchen, Kompott und leckere Desserts mit Pflaumen.
Bis zu 2.000 Pflaumensoren
Sie gehören wie die meisten Obstsorten zu den Rosengewächsen. Pflaume stammt aus Kleinasien und wurde schon früh in vielen Gegenden Deutschlands kultiviert. Anspruchslos und anpassungsfähig sind noch heute bis zu 2.000 Pflaumensorten bekannt. Übrigens ist Pflaume ein Oberbegriff für die Prunus domestica. Darunter fallen so verschiedene Formen wie
· Hauspflaume oder Zwetsche
· Rundpflaume
· Reneclaude
· Mirabelle
Besonders in Süddeutschland und der Schweiz kennt man diese Unterschiede, wobei die Zwetsche die wertvollste Pflaume ist, da sie sich leicht vom Stein löst und sehr aromatisch ist. Die Rundpflaume schmeckt dagegen wässriger, hat eine stärkere Einkerbung und löst sich schlechter vom Stein.
Die Mirabelle ist eine kleine, runde, kirschgroße Pflaume, oft von gelber bis rötlicher Farbe. Da sie nur gering haltbar ist und empfindlich beim Transport, wird sie immer mehr von den robusteren Pflaumen verdrängt. Dies ist schade, weist sie doch sogar mehr Nährstoffe auf als ihre Verwandten. Die Reneclaude ist viel größer, runder und festfleischiger, meist von gelber und grüner bis hin zu rötlicher Farbe.
Die Bedeutung der violetten Farbe
Bei den Nährstoffen fallen die Pflaumenarten wenig auf. Pflaume und Apfel sind sogar ähnlich, während die Mirabelle gerade beim Vitaminen A reichlich ausgestattet ist. Pflaumen sind nicht reich an Vitamin C, hier kann nur eine größere Verzehrsmenge eine nennenswerte Zufuhr erbringen. Was aber in jüngster Zeit sehr untersucht wird, ist der Farbstoff der Pflaumen. Es gibt nur wenige Obstsorten, die eine solche violette Farbe aufweisen. Diese Farbstoffe Flavonoide und Anthocyane zählen zu den sekundären Pflanzenstoffen, denen heute viele gesundheitsschützende Eigenschaften bis hin zur Vorbeugung vor Krebs zugeordnet werden. Das Innere der Pflaume ist gelblich, was wiederum auf andere Farbstoffe hinweist.
Pflaumen in der Herbst- & Winterküche
Pflaumen sind vielseitig einsetzbar. Sie werden roh verzehrt, aber auch als Obstkuchen gebacken, zu Kompott, Mus, Desserts oder auch Wein und Schnaps verarbeitet. Früher trocknete man sie gern, gab es doch nicht so viele Möglichkeiten der Konservierung. Sie lassen sich gut mit Äpfeln kombinieren. Von den Gewürzen harmonieren vor allem die „süßen“ wie Zimt, Kardamom, Koriander, Nelke und Vanille. Getrocknete Pflaumen wirken leicht abführend, weshalb man sie – immer mit reichlicher Flüssigkeitszufuhr – bei Verstopfung empfiehlt. Rohe Pflaumen sind für viele Menschen jedoch nicht gut verträglich, wenn gleichzeitig viel getrunken wird.
Wir haben für Sie ein einfaches und leckeres Pflaumenkuchenrezept auf unsere Rezeptseite gestellt.
Foto: AKE Bad Vilbel 2020