Was ist mit unserem Weizen los?
Weizen liegt weltweit an dritter Stelle der Getreideerzeugung nach Mais und Reis. Er ist das wichtigste Brotgetreide, das über die Backfähigkeit für Brotlaibe verfügt. Neben Weizen sind noch andere Arten aus seiner Familie für Brote geeignet, nämlich die „Urgetreide“ Dinkel, Kamut, Emmer und Einkorn. Sie spielen mengenmäßig aber keine Rolle im Vergleich zum Weizen. Auch Roggen ist backfähig, Brote aus ihm sind zar sehr gesund und nährstoffreich, werden aber in den letzten Jahrzehnten weniger nachgefragt.
Neue Weizensorten
Nun gibt es seit einiger Zeit Kritik vor allem an bestimmten Weizensorten. Bücher wie „Brot macht dumm“ oder „die Weizenwampe“ sind Besteller. Sie prangern den Weizen als Ursache etlicher Krankheiten an. Auch Übergewicht, das in den USA sehr gravierend ist, soll durch Weizen begünstigt werden. Was ist los mit unserem Brotgetreide? Stimmen die kritischen Stimmen, die vor dem Genuss des Weizens warnen? Hat der Kleber, das Gluten des Weizens etwas damit zu tun? Einige Ernährungsrichtungen raten sogar davon ab, überhaupt Weizen und Produkte daraus zu verzehren. Was ist davon zu halten?
Hohe Erträge, neue Resistenzen
Seit gut 100 Jahren verändert der Mensch gezielt viele Nahrungspflanzen durch Züchtung. Beim Weizen standen als Zuchtziele Resistenzen gegen Schädlinge, eine verbesserte Backfähigkeit (mehr und fester Kleber) und ein höherer Ertrag im Vordergrund. Die schweren Ähren mit den dicken Körnern erforderten größere Standfestigkeit und kürzere Halme. Moderne Weizensorten werden nur noch kniehoch, ihr Halm ist damit weniger dem Licht und der Wärme der Sonne ausgesetzt, dafür mehr der Feuchte des Bodens, was Pilzerkrankungen begünstigen kann. Dies zeigt nur eine Veränderung.