Die Süßkartoffel - AKE Tipp saisonal
Die Süßkartoffel oder Batate stammt ursprünglich aus Mittel- und Südamerika. Vermutlich wurde sie dort bereits 4500 v. Chr. domestiziert. Noch vor Kolumbus gelang sie nach Polynesien und wurde später durch spanische und portugiesische Entdeckungsreisende nach Europa, Afrika und Asien gebracht.
Die Süßkartoffel gehört zur Familie der Windengewächse, ist damit nicht mit der Kartoffel verwandt. Die Stängel der Pflanze kriechen über den Boden und breiten sich aus. Die Süßkartoffel hat herzförmige Blätter und weiße oder rosa Blüten. Die länglichen Wurzeln sind kolbenartig geformt. Das Fruchtfleisch dieser Wurzelknolle variiert von weißer, gelblicher bis zu kräftiger orangener Farbe je nach Sorte.
Anbau
Haupterzeugerland ist China gefolgt von afrikanischen Ländern. In Europa baut man sie vor allem in Spanien, Italien, Portugal und Griechenland an. Ebenso steigt in Süddeutschland die Anbaufläche, auch im ökologischen und Demeter Anbau, da die Nachfrage zunimmt. In vielen Regionen Afrikas, in Polynesien, der Karibik und Teilen Asiens stellt die Süßkartoffel ein Grundnahrungsmittel dar. Süßkartoffeln brauchen wärmere Temperaturen um 20-29 Grad zum Wachsen, daher sind sie vor allem in den Tropen und Subtropen verbreitet. Frost vertragen sie nicht. So pflanzt man sie im gemäßigten Klima erst nach den Eisheiligen. Sie benötigen wenig Stickstoff, sind dafür für den ökologischen Landbau durchaus geeignet. Wichtig ist eine genügende Wasserversorgung. Süßkartoffeln aus heimischem Anbau sind von November bis ins Frühjahr erhältlich. Importware gibt es das ganze Jahr über.
Inhaltsstoffe
Süßkartoffeln enthalten viel Wasser und Kohlenhydrate, dafür kaum Eiweiß und Fett. Die 24 % Kohlenhydrate setzen sich zusammen aus 19,5 % Stärke und 4,6 % Zucker. Damit weist die Süßkartoffel einen höheren Stärkegehalt als die Kartoffel auf. Dies unterscheidet sie von vielen Gemüsearten und macht sie als sättigendes Grundnahrungsmittel besonders geeignet. Im Gegensatz zur Kartoffel schmeckt sie aufgrund ihres Zuckergehalts süß, was Kinder lieben, Erwachsene oft bei einem Grundnahrungsmittel weniger schätzen. Sie enthält mehr Ballaststoffe und Mineralstoffe als die Kartoffel. Ein weiterer Inhaltsstoff der Süßkartoffel ist bei den orangefleischigen Sorten der Gehalt an ß-Carotin. 100 g Süßkartoffel decken daran den Tagesbedarf zu Zweidritteln.
Lagerung
Nach der Ernte sind sie 3-4 Wochen haltbar, ihre Schale ist sehr empfindlich. Zur Verlängerung der Haltbarkeit unterzieht man sie dem Curing-Verfahren (engl. Aushärten). Dabei wandelt sich ein Teil der Stärke in Zucker um und die Schale härtet sich. Dafür lagert man die Süßkartoffeln in einem warmen, feuchten Raum mit 24-33 °C Temperatur und einer Luftfeuchte von 80-95 %. Die Lagerzeit beträgt etwa fünf Tage bis eine Woche. Danach sind sie ein halbes bis ein Jahr haltbar.
Zubereitung
Süßkartoffeln schält man vor dem Verzehr. Sie benötigen etwa 10-15 Minuten Kochzeit, bis sie weich sind. Der hohe Kohlenhydratgehalt führt zu einer leicht mehligen Konsistenz. Man kann sie vielfältig als Gemüsebeilage, Püree, in der Suppe oder in Aufläufen, Brot oder Kuchen verwenden. Beliebt sind gebratene Süßkartoffeln, Süßkartoffel-Pommes oder Chips. Damit die Pommes im Backofen knusprig werden, mischt man die in Stifte geschnittenen Bataten gern mit etwas Stärkemehl. Für die glutenfreie Küche sollte es Kartoffelstärke sein.
Scharfe Gewürze wie Ingwer, Cayennepfeffer oder Curry passen gut zu den Süßkartoffelgerichten
Rezept: Süßkartoffelsuppe mit Ingwer